Projekt Europa – eine kritische Geschichte

Die EU ist im Krisenmodus. Nach Jahrzehnten des Erfolgs scheint sie nun erstmals in ihrer Existenz bedroht. Doch ist die heutige Situation wirklich so außergewöhnlich?
Auf Grundlage neuester Forschung und eigener Archivrecherchen erzählt Kiran Klaus Patel die Geschichte der europäischen Integration im Kalten Krieg neu und zeigt das Projekt Europa ungeschminkt – jenseits des Wunschbildes politischer Sonntagsreden und billiger Polemik.
Wer die Vorgeschichte der EU kennt und weiß, wie sie zu dem wurde, was sie ist, der sieht auch die Entwicklungen der Gegenwart in einem anderen Licht.
Das Selbstbild der EU könnte strahlender nicht sein. Und im Rückblick will es so scheinen, als hätten ihre Vorläuferorganisationen dies alles ganz aus sich heraus und nahezu zwangsläufig geschaffen.
Kiran Klaus Patel hinterfragt diese Standarderzählung und macht deutlich, dass ein überzogenes Selbstbild das heutige Krisenempfinden unnötig verschärft, weil für neu und bedrohlich gehalten wird, was es immer schon gegeben hat.

Autor:
KIRAN KLAUS PATEL
geb. 1971, ist deutsch-britischer Historiker. 2001 promovierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2011 ist er Professor für Europäische und Globale Geschichte und Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls für Geschichte an der Universität Maastricht.

Moderator:
PETER THEISEN
geb. 1966, studierte Ethnologie, Afrikanistik und Geografie. Er ist Autor von Dokumentationen und Reportagen für das ZDF. Neben Englisch spricht er Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Swahili.

Eine Veranstaltung der Reihe „Literatur & Politik“ der HLZ.
Der Eintritt ist frei.